Kaufberatung Kletterausrüstung für Einsteiger

Inhalt:

Wir erklären dir, welche Grundausstattung Einsteiger für das Klettern in der Halle benötigen und worauf du beim Kauf deiner Ausrüstung fürs Toprope-Klettern unbedingt achten solltest.

Was ist Toprope-Klettern?

Toprope-Klettern

Weil es verschiedene Formen des Kletterns gibt, hier zunächst noch einmal eine kurze Begriffserklärung: Heutzutage beginnen Kletterer ihre Kletterlaufbahn meist mit einem qualifizierten Toprope-Sicherungskurs in der Kletterhalle. Beim Toprope-Klettern in der Kletterhalle ist das Kletterseil bereits oben am Ende der Route in einem Umlenker (meistens zwei Karabiner) eingehängt. Der Kletterer klettert also praktisch immer dem Seil hinterher. Unten am Boden steht der Sicherungspartner und zieht das Seil nach und nach durch sein Sicherungsgerät. Vorteil: Wenn der Kletterer fällt, wird er sofort vom Seil gehalten und fällt nicht erst bis zur nächsten Zwischensicherung herunter. Der Kletterer muss auch keine zusätzlichen Zwischensicherungen einhängen und kann sich ganz aufs Klettern konzentrieren. Der Kletterer kann sich außerdem jederzeit ins Seil setzen, um sich auszuruhen.

Wann sollte ich mir eine eigene Ausrüstung zulegen?

Als erstes solltest du in deiner lokalen Kletterhalle oder beim Alpenverein einen Toprope-Kurs absolvieren. Wir empfehlen dir diese sicherste Art, um mit dem Klettern zu beginnen. Dabei lernst du unter fachgerechter Anleitung alles, was du für den Anfang deiner Kletterkarriere wissen musst.

Für den Kurs kannst du dir üblicherweise die Ausrüstung in der Halle leihen. Das ist praktisch: So kannst du schon mal testen, welche Kletterschuhgröße dir ungefähr passt und übst auch wie die Sicherungsgeräte funktionieren. Fast alle Kletterhallen setzen den Nachweis der Teilnahme an einem Kurs voraus, ehe du dort selbstständig klettern darfst.

Anschließend kannst du selbständig Routen klettern, in denen schon ein Toprope-Seil eingehängt ist. In vielen Kletterhallen sind dafür feste Toprope-Stationen eingerichtet, frage im Zweifel bei deiner Halle nach. Das ist auch der richtige Zeitpunkt, über eigene Ausrüstung nachzudenken.

Welche Ausrüstung brauche ich zum Toprope-Klettern?

Für deine ersten eigenständigen Toprope-Sessions in der Kletterhalle benötigst du:

Viele Artikel zum Klettern sind als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz deklariert und müssen einem ausführlichen Qualitäts- und Normensystem entsprechen. Das schützt die Verbraucher vor minderwertigen Produkten. Unsere Hersteller nehmen die Normen als Mindestanforderungen und übertreffen sie oft deutlich. Auf die jeweilige Normen gehen wir in den entsprechenden Kapiteln weiter ein.

Was gilt es beim Klettergurt zu beachten?

Egal, ob du Newbie oder Profi bist, dein Klettergurt sollte vor allem eines: bequem sitzen, auch wenn du drin hängst. Der Gurt sollte dich sicher halten, ohne dass du Druckstellen oder taube Beine bekommst, wenn du im Seil hängend eine Pause machst. Allroundmodelle verfügen in der Regel über ein Hüftpolster mit zwei Verschlüssen zum Festziehen sowie verstellbare Beinschlaufen. Meist gibt es sie in einer kleinen und einer großen Größe, dank der vielen Verstellmöglichkeiten lassen sie sich an die meisten Körpergrößen und -proportionen gut anpassen. Die meisten Gurte sind unisex. Klettergurte für Damen haben anatomisch besonders geformte Hüftgurte, die bei einigen Frauen einen angenehmen Sitz im Beckenbereich gewährleisten.

Falls du einen Klettergurt kaufst, der mit nur einer Schnalle geschlossen wird, musst du gut auf die Größe achtgeben. Sitzt der Gurt zu eng, kannst du ihn nur schwer schließen und er klemmt eventuell Gefäße ab. Ist er zu groß, verzieht er sich am Körper und sitzt weniger komfortabel. Bei uns im Sortiment geben wir in der Regel die entsprechenden Maße von Hüft- und Beinschlaufen der Größen mit an. Ein Klettergurt sitzt richtig, wenn du noch mit zwei Fingern unter den jeweiligen Gurt oder Riemen greifen kannst. Der Hüftgurt sollte etwa mittig auf dem Hüftknochen sitzen (wie bei einem Wanderrucksack.) Auch wenn du dir über Materialschlaufen beim Toprope-Klettern noch keine Gedanken machen brauchst, sollten die Schlaufen verstärkt und angenehm positioniert sein.

Ob du einen Gurt mit oder ohne verstellbare Beinschlaufen wählst, muss du selbst abwägen. Für das Klettern in der Halle brauchst du keine verstellbaren Beinschlaufen, weil du in der Regel immer ähnlich dicke Kleidung tragen wirst. Verstellbare Beinschlaufen sind aber praktisch, wenn man auch mal draußen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen unterwegs ist und zum Beispiel eine dickere Überhose anziehen oder mit dicken Stiefeln durch die Beinschlaufen steigen will. Wenn du also vielleicht bald einen Hochtouren- oder Eis- und Fels-Grundkurs machen willst, kannst ruhig über einen Gurt mit verstellbaren Beinschlaufen nachdenken.

Alle unsere Klettergurte entsprechen den Vorgaben für Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und erfüllen auch die Europäische Norm EN 12277. Neben der Norm ist auch das Herstellungsjahr auf einem Produktlabel am Gurt festgehalten. Selten genutzte Klettergurte halten bei guter Lagerung bis zu zehn Jahre. Je intensiver du deinen Gurt aber benutzt, desto regelmäßiger solltest du ihn auf Verschleiß (aufgescheuertes Material, kaputte Nähte, etc.) überprüfen und irgendwann austauschen. Wer seinen Gurt einmal wöchentlich benutzt, sollte ihn nach etwa drei Jahren austauschen. Deshalb solltest du dir auch keinen gebrauchten Gurt kaufen und deinen eigenen Gurt sorgfältig behandeln (trocken lagern, wenig UV-Licht, nicht mit Chemikalien in Berührung kommen lassen).

Was kostet ein Klettergurt? etwa zwischen 60 und 150 Euro. Wobei gute Allround-Gurte deutlich unter 100 Euro liegen.

Worauf solltest du bei Kletterschuhen achten?

Wer mit dem Klettern beginnt, muss sich erst mal an die engen Kletterschuhe gewöhnen. Du solltest ein bequemes und vor allem günstiges Allround- oder Einsteiger-Modell wählen und nicht gleich zum teueren Top-Schuh greifen. Denn erstens ist dein erstes Paar schneller durchgeklettert als du denkst und zweitens ersparst du dir so unnötige Schmerzen.

Der Schuh sollte aber trotzdem so eng sitzen, dass die Zehen innen leicht aufgestellt sind. Das bedeutet: du stößt nicht nur mit den Zehen vorne an, sondern das erste Glied deiner Zehen wird sogar ein wenig nach unten gebogen. Falls du noch nie Kletterschuhe anhattest, wird sich das sehr gewöhnungsbedürftig anfühlen. Doch nur so kannst du mit der Schuhspitze auf kleinen Tritten sicher und präzise stehen und rutscht nicht ab. Schmerzen musst du aber nicht in Kauf nehmen. Wenn du dir die Form deiner Füße (besonders deine Zehen) anschaust und anschließend einen ähnlich geformten Schuh heraussuchst, hast du gute Chance einen Kletterschuh zu finden, der trotz der Enge nicht schmerzhaft drückt.

Neben der Zehenbox (der Bereich vorne, in dem deinen Zehen sitzen), sollte aber auch die Ferse ohne Luft im Schuh gut ausgefüllt sein. Der Schuh darf außerdem nicht zu weit sein, seitlich hin und her rutschen oder Falten bilden. Sonst dreht sich der Schuh weg, wenn du dich mit der Seitenkante auf einen Tritt stellst. Insgesamt sollte sich der Druck, der durch die Enge eines gut sitzenden Kletterschuhs erzeugt wird, gleichmäßig über den ganzen Fuß verteilen und keine punktuellen Schmerzen an Zehen oder Ferse verursachen.

Oft klettern Anfänger mit Socken, weil sie es von den Leihschuhen (Hygienemaßnahme) gewöhnt sind. Außerdem können Socken verhindern, dass die Kletterschuhe starken Schweißgeruch annehmen, reduzieren Reibung und Druck am Fuß und geben etwas Wärme. Erfahrungen zeigen außerdem, dass die Schuhe weniger ausleiern, wenn sie dank Socken nicht so stark vollgeschwitzt werden. Auf der anderen Seite kann aber die extra Sockenschicht zwischen Fuß und Schuh auf klitzekleinen Tritten die Performance beeinträchtigen, das können Einsteiger jedoch vernachlässigen.

Willst du künftig mit Socken klettern, solltest du die Schuhe auch mit entsprechenden Socken anprobieren. Schon eine dünne Baumwollsocke kann über eine halbe Schuhgröße oder mehr entscheiden. Willst du barfuß im Schuh klettern, probiere die Kletterschuhe aus hygienischen Gründen am besten mit ganz feinen Nylonstrümpfen an.

Eine sehr ausführliche Kaufberatung für Kletterschuhe (auch für Einsteiger) findest du hier.

Worauf muss ich beim Sicherungsgerät achten?

Es gibt eine ganze Reihe von Sicherungsgeräten auf dem Markt. Jedes Gerät hat seine Stärken und Schwächen. Für den Einsatz in der Kletterhalle empfehlen der Deutsche Alpenverein und auch der Kletterhallenverband, dass man nur noch mit sogenannten Halbautomaten oder mit Autotubes sichern soll.

Gerade in Kletterhallen bist du schnell mal abgelenkt. Halbautomaten und Autotubes helfen dir beim Sichern durch eine zusätzliche Brems- oder Blockierunterstützung. Das ist besonders für Sicherer mit wenig Erfahrung eine große Hilfe. So verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass im Falle eines Sicherungsfehlers der Kletterer bis zum Boden stürzt.

Natürlich müssen auch Autotubes und Halbautomaten korrekt bedient werden, sie sind jedoch weniger fehleranfällig und bieten mehr Sicherheitsreserven. Für jedes Modell gibt es die richtige Handhabung, die du vor der Benutzung lernen und üben musst. Und volle Konzentration beim Sichern ist immer noch oberstes Gebot.

Autotubes

Autotubes sind Sicherungsgeräte, die die Bremswirkung automatisch verstärken. Das Bremsseil muss aber zwingend mit der Hand korrekt geführt werden, damit die Bremswirkung aktiviert wird. Autotubes müssen der Norm EN 15151-2 entsprechen. Du findest die Norm im Produktdatenblatt oder direkt auf das Gerät gedruckt. Aber Vorsicht: An der Norm allein kannst du nicht direkt erkennen, ob es sich um einen Autotube mit Bremskraftverstärkung handelt. Die Norm gilt auch für normale Tuber ohne Bremskraftverstärkung. Normale Tuber sollten nur erfahrene Kletterer nutzen und wir gehen hier nicht weiter drauf ein. Zu den meistverwendeten Autotubes gehören das Smart 2.0 von Mammut und das Jul 2 von Edelrid. In den letzten Jahren haben weitere Hersteller nachgezogen und ebenfalls Autotubes auf den Markt gebracht.

Halbautomaten

Halbautomaten sind Sicherungsgeräte, die (korrekte Anwendung vorausgesetzt) das Seil bei einem Sturz durch einen Klemmmechanismus automatisch komplett blockieren – unabhängig von deiner Handkraft. Wie bei einem Anschnallgurt im Auto blockieren diese Geräte bei langsamem Seildurchlauf jedoch nicht. Deshalb muss du auch bei diesen Halbautomaten zu jeder Zeit das Bremsseil fest in der Hand halten. Halbautomaten müssen der Norm EN 15151-1 entsprechen. Du findest die Norm im Produktdatenblatt oder direkt auf das Gerät gedruckt. Das Grigri von Petzl ist seit Jahrzehnten der am weitesten verbreitete Halbautomat.

Tipp: Als Kletterneuling raten wir dir dringend, das Sicherungsgerät zu kaufen, dessen Bedienungsweise du bereits im Toprope-Kurs kennengelernt hast und mit dem du intensiv geübt hast!

Der erlaubte Seildurchmesser ist auf den Sicherungsgeräten aufgedruckt (hier Smart 2.0 vom Mammut).

Noch ein Hinweis zum Seildurchmesser: Achte grundsätzlich immer drauf, dass dein Sicherungsgerät zum Seildurchmesser passt. Sowohl die Autotubes als auch die Halbautomaten geben auf dem Gerät die verwendbare Seilstärke im Millimetern an. Toprope-Seile in der Kletterhalle haben meist einen Durchmesser zwischen 10 und 10,5 mm. Theoretisch kann also mit fast allen gängigen Autotubes und Halbautomaten im Toprope in der Kletterhalle gesichert werden. Die Realität sieht allerdings leider manchmal anders aus: Denn durch den häufigen Gebrauch werden Toprope-Seil recht schnell rau und steif. In der Praxis bedeutet das, dass sich ein derartiges Seil (selbst mit einem deutlich geringerem Seildurchmesser als 10,5 mm) nur noch mit großer Mühe durch das Sicherungsgerät ziehen lässt. Unserer Erfahrung nach betrifft dieses Problem besonders das Sichern mit dem Click-Up, weshalb wir euch bei den Autotubes für den Toprope-Einsatz eher zu Jul oder Smart raten. Erkundige dich im Zweifelsfall beim Betreiber deiner Kletterhalle, welches Sicherungsgerät für die dortigen Toprope-Stationen geeignet ist.

Passende Karabiner

Um das Sicherungsgerät zum Sichern an deinem Gurt zu befestigen, musst du einen Verschlusskarabiner verwenden. Verschlusskarabiner sind durch mindestens eine zusätzliche Sicherung (entweder Schraubverschluss, Drei-Wege-Verschluss oder Magnetverschluss) gegen unabsichtliches Öffnen gesichert. Es gibt Verschlusskarabiner in verschiedensten Formen und Ausführungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Ein passendes Modell für dein Sicherungsgerät findest du in der Rubrik HMS-Karabiner in unserem Sortiment.

Einige dieser Karabiner haben zusätzlich eine spezielle Form, Drahtbügel oder Querstege aus Kunststoff, um zu verhindern, dass sich der Karabiner beim Sichern verdreht.

Nutzt du einen Autotuber: Achte genau drauf, ob der Karabiner in der Beschreibung explizit für Tuber geeignet ist (im Zweifel in der Produktanleitung nachlesen). Form, Größe und Querschnitts des Karabiners beeinflussen die Bremswirkung von Autotubes. Darum haben alle Hersteller von Sicherungsgeräten auch dazu passende Karabiner im Sortiment. Einige Geräte wie z.B. das Click-Up+ werden mittlerweile ausschließlich im Set mit dem passenden Karabiner verkauft.

Alle unsere Karabiner entsprechen den PSA-Vorgaben und erfüllen die Europäische Norm EN 12275. Du findest auch auf jedem Karabiner seine Haltewerte für Längs- und Querbelastung sowie mit offenem Schnapper aufgedruckt. Die Mindestanforderungen sind 20 kN geschlossen, 7 kN quer und 7 kN offen.

Wofür brauche ich einen Chalkbag?

Das weiße Pulver im Beutel gehört zur Standard-Ausrüstung der meisten Kletterer – es hält schwitzige Hände trocken und reduziert damit das Gefühl, mit den Händen vielleicht abzurutschen. Hauptsächlich besteht es aus Magnesiumcarbonat, einige Hersteller mischen noch zusätzliche Trocknungsmittel bei. Das Pulver ist ungiftig und wird sonst auch in Medikamenten oder Lebensmitteln verarbeitet.

Wichtig bei der Verwendung von Chalk ist der Einsatz in Maßen. Mit zu viel Chalk kann man die Griffe regelrecht zukleistern – und hebt so die Wirkung wieder auf. Hinzu kommt, dass in schlecht gelüfteten Kletterhallen aufgewirbeltes Chalk zu einer ordentlichen Feinstaubbelastung führt, die sogar schon von Sportmedizinern untersucht wurde.

Tipp: Wer wenig oder gar nicht an den Händen schwitzt sollte versuchen, so lange es geht, auf Chalk zu verzichten. Wenn der Gewöhnungseffekt erst einmal eingesetzt hat, mag man meist später nicht mehr darauf verzichten. Chalk trocknet die Haut sehr aus, man sollte darum die Hände am Ende der Klettersession mit einer pflegenden Handcreme verwöhnen.

Chalkbag

Der kleine Beutel, in dem das Chalk transportiert wird. Den Bag befestigt man mit einem (kleinen) Karabiner direkt am Gurt oder bindet ihn sich mit einer Reepschnur oder einem dünnen Gürtel um. Mögliche Ausstattungsmerkmale sind ein RV-Fach für Geld und Schlüssel, eine Befestigung für einen Bürste (oft beim Bouldern genutzt, um Griffe von Chalk oder Schmutz zu säubern) und viele Farben und Designs. Wichtig ist, dass die Beutelöffnung groß genug für deine Hände ist. Einige Chalkbeutel sind speziell für Frauenhände kleiner proportioniert. Die Öffnung lässt sich meist mit einem Kordelzug verschließen.

Tipp: Packt euren Bag zum Transport zusätzlich in eine dichte Plastiktüte ein, sonst staubt er euch gerne mal den ganzen Rucksack voll.

Chalk

Chalk gibt es in unterschiedlichen Formen zu kaufen:

  • Pulver in einer Netzkugel, die man in den Chalkbag steckt: gut zu dosieren
  • loses Pulver: meist günstig
  • als Block: man tut ein Stück in den Beutel und bricht dann etwas ab.
  • flüssig in einer Flasche: sehr gut zu dosieren, staub fast nicht, kein Chalkbag notwendig, eher teuer

Um die Feinstaubbelastung möglichst gering zu halten, haben einige Kletterhallen sogar loses Pulver im Chalkbag verboten. Informiere dich bei deiner Halle über die Regeln.

Brauche ich noch weitere Ausrüstung?

Im Grunde bist du mit der oben genannten Ausrüstung gut für deine ersten Toprope-Sessions vorbereitet. Wenn du aber langfristig dabei bleibst, können folgende Dinge dir dein neues Leben als Kletterer noch angenehmer machen:

Sicherungsbrille

Als Sicherungspartner solltest du den Kletterer möglichst immer im Blick zu haben. Doch ein stetes nach-oben-Gucken tut irgendwann jeder Halswirbelsäule weh. Mit einer Sicherungsbrille kannst du den Kopf gerade halten und trotzdem den Kletterer oberhalb von dir beobachten. Das Ganze funktioniert durch zwei Prismen, die dein Blickfeld nach oben umlenken. Der Einsatz einer solchen Brille erfordert ein wenig Gewöhnung. Außerdem solltest grundsätzlich etwas Routine beim Sichern haben, ehe du dir eine Sicherungsbrille zulegst. Aber dann wird es dir dein Nacken danken.

Fingerpflege

Raue Kunstharzgriffe und Kletterwandoberflächen können der dünnen Fingerhaut zusetzten. Du kannst deine Finger regelrecht durchklettern. Zusätzlich trocknet das Chalk deine Finger aus. Nicht umsonst pflegen viele Kletterer ihre Finger deshalb sehr sorgfältig und aufmerksam. Um der strapazierten Haut nach dem Klettern etwas Linderung zu verschaffen, gibt es deshalb auch Pflegeprodukte speziell für Kletterhände.

Fachliteratur

Willst du besser und sicherer Klettern? Dann schau doch auch mal durch unser großes Lehrbuch- und Ratgeber-Sortiment. Dort findest du viel Fachliteratur über Training, Klettertechnik und Sicherheitsthemen für deinen neuen Lieblingssport.

Brauche ich ein spezielles Krafttraining fürs Klettern?

Gute Nachricht: Nein! Besonders als Anfänger solltest du die Finger von Handtrainern, Griffboards & Co. lassen. Die Gefahr von Überlastungen ist groß. Für Einsteiger geht es darum, die Klettertechnik und das Bewegungsrepertoire zu optimieren, um möglichst effizient und kraftsparend zu klettern. Erst viel später (oder auch gar nicht) kann systhematisches Fingertraining helfen, um für wirklich hohe Schwierigkeitsgrade zu trainieren.

Dennoch solltest du deine Finger vorm Klettern gut aufwärmen und nachher dehnen – auch Balance und Körperstabilitätstraining (Slackline, Wackelbrett, Yoga, etc.) kann dir helfen, dich zu verbessern.

Wann brauche ich ein eigenes Seil?

Wenn du nach dem Toprope-Kurs auch noch einen Vorstiegskurs gemacht hast, oder deine erfahrenen Kletterfreunde dich an das Thema Vorstieg herangeführt haben, ist es irgendwann Zeit, mal über ein eigenes Seil nachzudenken. Wie bei fast jedem Ausrüstungsteil in dieser Kaufberatung solltest auch bei einem Seil nicht gleich zum Top-Modell greifen – viel zu teuer und auch nicht unbedingt anfängertauglich. Die passenden Antworten auf deine Fragen findest du in unserer ausführlichen Kaufberatung für Kletterseile.

Text: Julian Rohn
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