Winterjacken Kaufberatung

Michael Neumann
Ben Matthews/Marmot

Welche unterschiedlichen Winterjacken gibt es?

In unserer Kategorie Winterjacken tummeln sich viele verschiedene Jackentypen. So unterschiedlich sie manchmal sein mögen, sie dienen alle dazu, dich im Winter vor der Kälte zu schützen und so richtig schön warm zu halten. Manche Winterjacken sind wasserdicht und schützen dich auch noch vor dem (Schnee-) Regen, manche sind besonders leicht, manche sind besonders robust. Welches die richtige Winterjacke für dich ist, hängt wie immer vom Einsatzbereich, deinen Anforderungen an die Jacke und deinen persönlichen Vorlieben ab.

Hier kommt eine Übersicht, auf welche Jackentypen du bei den Winterjacken triffst und wofür diese Jacke dann geeignet ist. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind »dauerhaft« gefüttert, d.h., anders als bei Doppeljacken kannst du das Futter nicht herausnehmen. Du findest die Doppeljacken bei uns in einer eigenen Kategorie. Sie haben auch eine eigene Kaufberatung.

Wind- und wasserdichte Winterjacken, Wintermäntel und -Parkas

Der grundsätzliche Vorteil dieser Jacken und Mäntel ist, dass sie dich auch bei nasskaltem, richtig regnerischem Wetter nicht nur warm, sondern auch trocken halten. Es sind robuste & modische bis sportliche Winterjacken und Wintermäntel für den Alltag und je nach Stil auch für winterliche Outdoor-Aktivitäten (zum Beispiel Abfahrts-Ski oder Schneeballschlachten). Das Außenmaterial ist von der Optik und Haptik meist vergleichbar mit dem einer Regenjacke.

Die Wattierung (bzw. Fütterung oder Füllung) dieser Winterjacken und Wintermäntel besteht in der Regel entweder aus Daune oder aus Kunstfaser.

Was sind die Vorteile und Eigenschaften von Daune bzw. einer Kunstfaserfüllung?

Daune ist besonders leicht bei sehr guter Wärmeleistung, dafür ist sie nässeempfindlich. Eine Kunstfaserfüllung ist einen Hauch schwerer bei vergleichbarer Wärmeleistung, dafür ist sie nässeunempfindlich und wesentlich pflegeleichter.

Vorteile Daune:

  • Gutes Wärme-Gewichts-Verhältnis
  • Besonders hohe Isolationsleistung

Vorteile Kunstfaser:

  • Pflegeleicht
  • Nässeunempfindlich
  • Feuchtigkeitsleitend
  • Schnelltrocknend

Für eine wasserdichte Winterjacke mit Kunstfaserfüllung spricht, dass sie sehr pflegeleicht ist.

Die Wattierung können unterschiedlich dick und damit unterschiedlich warm sein. Die Info über die Dicke der Wattierung findest du (soweit sie uns vorliegt) bei der jeweiligen Produktbeschreibung in den technischen Details unter »Füllgewicht«. Bei Daunenjacken ist das einfach eine Gramm-Angabe, bei Füllfasern findest du eine Angabe über g/m².

Winddichte, wasserabweisende Winterjacken, Wintermäntel und -Parkas

Der Singi Wool Padded Parka M von Fjällräven.

Bei winterlichem Wetter mit Schnee, Wind oder auch Regen lohnt es sich auf eine wind- und wasserdichte bzw. wasserabweisende Winterjacke zurückzugreifen. Dazu zählen zum Beispiel Jacken und Mäntel aus dem beliebten G-1000 und ähnlichen, stoffartigen und robusten Materialien. Auch stark gewalkte Wolle fällt in diesen Bereich. Diese alltagstauglichen Winterjacken bieten durch eine andere Optik und Haptik des Außenmaterials eine Abwechslung zu den wasserdichten Winterjacken. Ist die Jacke wasserabweisend bedeutet das, dass dich die Jacke bei einem kurzen, leichten Regenschauer trocken hält. Mit Schnee hat das Material grundsätzlich kein Problem.

Die Wattierung besteht bei vielen wasserdichten Winterjacken aus einer Kunstfaser (manchmal auch in Form eines Lammfell-Imitats). Es gibt aber auch Varianten mit Wollfüllung, zum Beispiel den Singi Wool Parka von Fjällräven.

Bei mit Daune gefüllten Winterjacken ist das geringe Gewicht ein entscheidender Vorteil. Deshalb wir oftmals besonderer Wert auf ein dünnes Außenmaterial gelegt. Verfügt die Jacke über wasserdichte oder wasserabweisende Eigenschaften sorgt das dafür, dass die Isolationsleistung auch im feuchten Zustand aufrechterhalten bleibt. Jedoch wirkt sich diese Fähigkeit auf das Gewicht der Jacke aus, welches insgesamt geringfügig höher wird. Dennoch punkten auch wasserdichte bzw. wasserabweisende Winterjacken mit Daunenfüllung mit ihrer Leichtigkeit und der guten Komprimierbarkeit. Wohingegen Kunstfaser-Wattierungen auch nicht schwer, sondern lediglich schwerer im Vergleich zur Daune sind.

Leichtgewichtige, winddichte Winterjacken und Wintermäntel mit weichem Außenmaterial

Das eher dünne, vergleichsweise weiche und winddichte Außenmaterial dieser leichten Winterjacken bzw. Isolationsjacken bietet eine weitere Abwechslung zu den bisher beschriebenen festen Außenmaterialien. Viele dieser Jacken eignen sich prima für das Zwiebelprinzip, d.h., bei Regen ziehst du einfach eine Regenjacke drüber, bei richtig tiefen Minustemperaturen kombinierst du einfach zwei Jacken dieser Art oder ziehst etwas richtig Warmes drunter. Der Vorteil: Du kannst flexibel auf unterschiedlich kalte Temperaturen reagieren und überhitzt nicht so schnell, wenn du in Bewegung bist.

Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Hauptformen der Füllung: Mit Daune gefütterte Jacken oder mit einer Kunstfaser wie Primaloft wattierte Jacken. Wie schon dargestellt haben Daunenjacken das beste Wärme-Gewichts-Verhältnis (nichts ist so leicht und gleichzeitig so warm wie Daune), sind aber nässeempfindlich. Die Kunstfaser Wattierungen sind nässeunempfindlich, pflegeleicht und trocknen schnell wieder. Hochwertige Wattierungen sind nur wenig schwerer bei gleicher Wärmeleistung im Vergleich zur Daune. Hier gilt es also für dich zu schauen, welche Eigenschaften für dich wichtig und ausschlaggebend sind.

Eine weitere Möglichkeit sind auch hier Wattierungen mit Wolle von verschiedenen Herstellern. Wolle wärmt hervorragend und ist ein nachwachsender und damit nachhaltiger Rohstoff.

Du kannst diese Art Winterjacken zum Beispiel auch klein verpackt mit auf Reisen nehmen. Je nach Variante sind diese leichten Jacken auch perfekt, um sie auf winterlichen Wanderungen und anderen Outdoor-Aktivitäten klein verpackt dabei zu haben und bei Bedarf (sinkende Temperatur, geringere Aktivität in der Pause oder am Zelt) anzuziehen.

Der Nachteil: Du bist bei diesen leichten meist nur wasserabweisenden Jacken nicht vor Regen geschützt. Bei Temperaturen unter null Grad kann dir das egal sein, mit Schnee kommen diese Jacken gut zurecht. Einfach zwischendurch mal die Schneeflocken vom Material klopfen. Im Zwiebelprinzip ziehst du über diese Jacken wie gesagt einfach eine Regenjacke drüber.

Ein dünnes Außenmaterial bedeutet natürlich auch ein weniger robustes Außenmaterial im Vergleich zu den anderen vorgestellten Winterjacken. Das gilt es einfach zu wissen. Der Vorteil liegt ganz klar im geringen Gewicht und dem kleinen Packmaß.

Auch bei diesen Jacken gibt es unterschiedlich dick wattierte Varianten. Die Angabe zum Füllgewicht findest du, wie schon beschrieben, bei den technischen Angaben der jeweiligen Jacke.

Wir haben sowohl bei den Damen als auch bei den Herren eine eigene Rubrik nur für Daunenjacken (zusätzlich zu den Winterjacken). Dort findest du von dünnen Daunenjacken über dicke Daunenjacken bis hin zu wasserdichten Daunenjacken alle Modelle mit Daunenfüllung. Alles Wichtige zu den Jacken findest du in der eigenen Kaufberatung für Daunenjacken.

In unserer Kategorie Winterjacken findest du nur die Daunenjacken, die dick genug sind, um dich im Winter schön warm zu halten.

Welche Ausstattung ist bei Winterjacken wichtig?

Gerne geben wir dir ein paar Ausstattungsmerkmale mit an die Hand, die sich bei einer Winterjacke durchaus auszahlen:

  • Kapuzen sind besonders im Winter sehr angenehm. Selbst wenn du eine Mütze trägst, ist das noch eine Portion Extra-Wärme obendrauf. Achte auf einen guten Schnitt der Kapuze, sodass sie dein Sichtfeld nicht einschränkt. Gerade im Winter ist eine einfach bedienbare Volumenregulierung, die du ggf. sogar mit Handschuhen verstellen kannst, von großem Vorteil
  • Ein hoher Stehkragen, der weder einengt noch zu weit ist bietet guten Schutz vor Kälte und Wind.
  • Große Taschen, in denen nicht nur deine Hände genug Platz haben, sondern vielleicht auch ein paar Utensilien. Manche Taschen sind von innen dünn mit Microfleece gefüttert, diese wärmen kalte Finger besonders schnell wieder auf.
  • Ein Schnürzug im Saum, den du bei großer Kälte oder scharfem Wind richtig gut zuziehen kannst, sorgt dafür, dass wenig Wärme entweicht.
  • Eine gute Verstellmöglichkeit am Handgelenk, wie zum Beispiel ein hochwertiger Klettverschluss, garantieren zum einen, dass keine Wärme entweicht. Zum anderen bist du flexibel und kannst deine Handschuhe am Handgelenk entweder über oder unter der Jacke tragen. Manche Winterjacken haben zusätzlich eine integrierte Stulpe, die das Handgelenk warmhält und dafür sorgt, dass der Ärmel nicht verrutscht.
  • Manche Jacken sind mit einem Schneefang ausgestattet. Dieser verhindert das Eindringen von (Pulver-)Schnee und ist vor allem für’s alpine Skifahren interessant. Ein elastischer Einsatz in der Jacke wird optional vorne mit Druckknöpfen verschlossen.
  • Die Länge der Jacke ist zudem ein wichtiger Aspekt – je kürzer, desto leichter und desto weniger ist deine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Wenn es aber gar nicht auf das Gewicht ankommt, kann ein etwas längerer Parka oder gar ein Mantel/Kurzmantel Gold wert sein, weil dann Gesäß und ggf. auch die Oberschenkel gewärmt werden. Hat das Produkt einen 2-Wege Reißverschluss, kannst du den Reißverschluss auch von unten öffnen, wenn du beispielsweise mehr Bewegungsfreiheit brauchst.

Welche Winterjacken eignen sich für sportliche Aktivitäten?

Für den sehr aktiven, ambitionierten Einsatz lohnt es sich auf eine Winterjacke mit Kunstfaserfüllung zurückzugreifen. Dafür sprechen die feuchtigkeitsleitenden sowie schnelltrocknenden Eigenschaften sowie die Nässeunempfindlichkeit des Materials. So genießt du hohen Komfort und angenehme Wärme, selbst wenn du ins Schwitzen gerätst.
Obendrein ist es ratsam, mit dem Zwiebelprinzip zu arbeiten. Das bedeutet, mehrere Schichten, wie z.B. Wollunterwäsche, eine Fleecejacke oder Wolljacke, eine wattierte Jacke (Kunstfaser oder Daune) und eine Hardshell (Regenjacke) oder Softshell übereinander zu ziehen und so miteinander zu kombinieren. Informationen zu den einzelnen Produkt-Kategorien findest du in den jeweiligen Kaufberatungen. Der Vorteil: Du kannst sehr flexibel auf unterschiedliche Temperaturen und unterschiedlich schweißtreibende Aktivitäten reagieren und einzelne Schichten weglassen bzw. ergänzen.

Gerade bei hochintensiven winterlichen Aktivitäten wie dem Eisklettern, sportlichen Schneeschuhtouren oder Backcountry Touren ist es wichtig, mit einzelnen, flexibel kombinierbaren Schichten zu arbeiten und auf keinen Fall mit einer dicken Winterjacke.

Text: Globetrotter
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