Kaufberatung Backcountry Ski Bekleidung

Du magst den Bewegungsablauf des Langlaufs, möchtest aber abseits der Loipe unterwegs sein? Es darf einsamer sein? Dann sind Backcountry Touren genau das richtige für dich.

Was ist Backcountry Skiing? Bzw. was ist eine Backcountry Skitour?

Backcountry Skiing bzw. Backcountry Skitouren sind Skitouren auf speziellen Backcountry Skiern durch loipenfreies, entlegeneres, aber „langlaufähnliches“ Gelände.
Unter anderem für eine bessere Stabilität sind die Skier breiter als normale Langlaufski.

Es kann zwar Steigungen und Abfahrten geben, aber anders als bei alpinen Skitouren geht es nicht primär darum, den Berg hoch und wieder runter zu kommen. Es geht mehr um die Fortbewegung in der Ebene.
Während du Langlauf ganz grob und vereinfacht eher mit Running (oder Walking) vergleichen kannst, kannst du Backcountry Skiing im übertragenen Sinne mit dynamischem Wandern bzw. Trekkingtouren vergleichen.

Im Gegensatz zum Langlauf sind es bei einer Backcountry Skitour bzw. beim Backcountry Skiing meist längere Touren, gerne auch einige Tage von Hütte zu Hütte. Ganz hartgesottene nehmen das Zelt.

Diese äußerst reizvolle Outdoor-Sportart hat ihre Wurzeln in Skandinavien. Was definitiv nicht überrascht, da das weite, hügelige, zum Teil wenig besiedelte Terrain dort einfach prädestiniert für Backcountry Skitouren ist.

Backcountry Ski Bekleidung

Was ziehe ich beim Backcountry Skiing an?

Sehr wichtig ist atmungsaktive Bekleidung, denn wen wunderts: Backcountry Touren sind anstrengend und je nach Tempo meist auch ordentlich schweißtreibend, zumal du auch noch mit Rucksack (oder Pulka) unterwegs bist.

Gängig und sehr gut geeignet sind Softshelljacken und Softshellhosen. Die Gründe:

  • Die (meist) gute Atmungsaktivität
  • Die winddichten und wasserabweisenden Eigenschaften (z.B. durch eine Windstopper Membran)
  • Die Elastizität des Materials
  • Die Robustheit des Materials (vor allem auch wegen des Rucksacks)
  • Gleichzeitig die geräuscharme Weichheit des Materials, gerade bei kalten Temperaturen. Bei der konstanten, dynamischen Bewegung der Arme raschelt eine Hardshell doch erheblich

Welche Ausstattung sollte meine Jacke haben?

  • Die Jacke sollte möglichst mit Unterarmbelüftungen ausgestattet sein. Bei schweißtreibenden Passagen oder wärmeren Tagen hilft es ungemein, wenn du dadurch viel Wärme und Feuchtigkeit abdampfen lassen kannst
  • Gerade bei Backcountry Touren kann eine Kapuze angenehm sein, damit du im Falle von wirklich unangenehm starkem Wind Kopf, Hals und Nackenbereich richtig effektiv schützen kannst
  • Wichtig ist es, dass du die Ärmelbündchen gut verschließen kannst, um dich vor Kälte und Wind zu schützen. Je nach Handschuhmodell verschließt du die Bündchen entweder unter oder über deinen Handschuhen – beides sollte also möglich sein
  • Achte darauf, dass die Ärmel für den Einsatz mit Skistock lang genug sind
  • Gleiches gilt für das Bündchen in der Taille, auch hier ist es von Vorteil, wenn du durch einem Schnürzug den Wind „aussperren“ kannst

Die Ausstattung der Hose

  • Auch bei der Hose ist eine Belüftung empfehlenswert. Sie befindet sich in Form von Reißverschlüssen meist seitlich an den Oberschenkeln. Manchmal sind sie netzunterlegt, manchmal nicht.
  • Ein elastischer Bund ist praktisch, weil du mitunter unterschiedlich dicke lange Unterhosen unterziehst
  • Ein gut vorgeformter Kniebereich sorgt neben der oben erwähnten Elastizität für noch bessere Bewegungsfreiheit
  • Es kann ratsam sein, wenn das Material der Hose auf der Innenseite der Knöchel verstärkt ist (Kantenschutz gegen mitunter scharfkantige Skier)
  • Manche Softshellhosen sind mit innenliegenden Gamaschen ausgestattet, damit du effektiv vor Schnee geschützt bist. Sollte das nicht der Fall sein, kannst du natürlich mit separaten Gamaschen aushelfen

Was ziehe ich drunter?

Ganz wichtig ist vor allem auch, was du unter deiner Softshelljacke & -Hose trägst! Sowohl die Unterwäsche (Base Layer) als auch der Mid Layer (also z.B. ein dickeres Shirt oder eine dünnere Jacke) müssen definitiv atmungsaktiv sein, soviel ist klar. Keine Baumwolle!
Wie bei den meisten anderen Outdoor-Aktivitäten bzw. Outdoor-Sportarten empfehlen wir entweder Produkte aus Kunstfaser (meist Polyester oder Polyamid) oder aus Merinowolle. Sowohl als Base-Layer als auch bei den Mid-Layers. In der Kaufberatung für Funktionsfasern und Funktionsunterwäsche findest du eine kleine Gegenüberstellung der beiden Materialien. Gerade auf längeren Touren geht die Empfehlung ganz eindeutig Richtung Merinowolle, vor allem auch bei Touren in der Kälte. Die Produkte von Woolpower sind hier besonders hervorzuheben, aber natürlich auch von Ortovox oder Icebreaker!

Was ist noch wichtig? Mütze und Handschuhe!

Wenn deine Softshelljacke keine Kapuze hat, solltest du entweder eine warme, winddichte Mütze oder zumindest eine deutlich windabweisende Mütze dabeihaben. Deine Stirn(höhlen) und Ohren werden es dir danken!
Auch wenn deine Softshelljacke mit Kapuze ausgestattet ist, solltest du eine Mütze dabeihaben. Die Kapuze ist für die besonders windigen Tage ein zusätzlicher Schutz – eine separate Mütze macht aber in jedem Fall Sinn!
Wenn du ein paar Tage unterwegs bist, kann es hilfreich sein, 2 verschiedenen Mützen mitzunehmen. Eine warme, winddicht/windabweisende Mütze und eine dünnere Mütze für mildere Tage, an denen es ohne Mütze zu kalt, aber mit der dicken Mütze zu warm ist.

Die Handschuhe sind essenziell wichtig und du hast mehrere Möglichkeiten. Hier gilt es, deine Vorlieben und vor allem das Kälteempfinden deiner Hände gut zu kennen.
Möglichkeit 1: Winddichte, wasserabweisende Softshellhandschuhe die es unterschiedlich dick wattiert gibt. Hier kannst du dich je nach den vorausgesagten Witterungsverhältnissen und deinem Temperaturempfinden für ein Modell entscheiden. Achte drauf, dass die Handinnenfläche griffig genug für guten Kontakt zum Skistock ist.
Möglichkeit 2: Du wendest auch für die Hände das Zwiebelprinzip an und ziehst ein dünneres Paar Handschuhe aus Stretchfleece drunter (an den milderen Tagen oder den sehr schweißtreibenden Passagen kannst du die natürlich auch solo tragen) und ein wattiertes Paar wind- und wasserabweisende Fäustlinge drüber.

Wenn es arg windig oder kalt ist oder du sehr empfindliche Gesichtshaut hast, ist es eine gute Idee, eine Balaclava (auch Sturmhaube genannt) oder Gesichtsmaske dabei zu haben.

Wintercamping

Wenn du mit dem Zelt unterwegs sein solltest, brauchst du für den Abend und den Morgen definitiv Sachen zum Drüberziehen. Aufgrund des geringen Gewichts bei gleichzeitig guter Wärmeleistung eigenen sich dicke Daunenjacken und Daunenhosen sehr gut. Solltest du aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichten, sind Kunstfaserjacken und -hosen mit ebenfalls sehr leichter & warmer synthetischer Wattierung perfekt.